Was ist das eigentlich? Heute: Körperorientierte Coachingarbeit

 

Ich werde häufiger mal von Menschen gefragt:“ Was machst Du eigentlich jetzt genau beruflich?“ Die Frage kann ich einerseits sehr genau beantworten: CoachIn, BeraterIn, pädagogische FachberaterIn, Dozentin mit dem Schwerpunkt Neurodiversität. Und andererseits kann ich sie nie so ganz konkret beantworten, denn ich arbeite meistens mit dem was da ist, sich zeigt. Daher werde ich heute mal etwas auf den Punkt bringen, das was ich mittlerweile tue oder auch lasse. :-)

 

Wir Menschen sind geprägt -  von Beginn unseres Lebens an. Durch den Kontakt mit unseren ersten Bezugspersonen, meistens unseren Eltern, so stark, dass wir das was wir darin erleben als die Wahrheit von Bindung und Beziehung erleben. Bindungserfahrungen, die in uns eine Sehnsucht nach angenommen sein, geliebt und gewollt sein vertieft haben und nie gestillt wurden, prägen unser Beziehungsverhalten im Erwachsenenleben: unser Verhalten, Handlungen und Emotionen sind dann von Unsicherheit gesteuert. Wir verhalten uns dann ambivalent, vermeidend oder sogar chaotisch.

 

Beziehungen sind fließend, sie bewegen sich innen und außen. Wenn wir einen inneren Zwiespalt fühlen zwischen dem Wunsch nach Beziehung und gleichzeitig einer (traumabedingten) großen Angst davor, kann uns das daran hindern erfüllte und gesunde Verbindungen zu leben. Es ist im Grunde eine tiefsitzende Angst davor sich wieder ausgeliefert, allein und abhängig zu fühlen, wie es irgendwann in der Kindheit durch unser Erleben eingeprägt worden ist. Anzeichen dafür können zum Beispiel ein Gefühl von „Druck“ oder Enge in Kontaktsituationen äußern.

 

Die tiefe, ungestillte Sehnsucht nach Verbindung hinterlässt eine große Wunde der Verlassenheit. Wenn Du es kennst, dass Du immer wieder in heftig-intensive und scheinbar unlösbare Konflikte mit nahestehenden Menschen gerätst,

kann dies ein Hinweis auf frühe Traumatisierung sein (auch bei dem/der Beziehungspartner*In)

 

Das kannst Du zum Beispiel daran erkennen:

 

- Das Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz funktioniert nicht

 

- Das Setzen und/oder Respektieren von Grenzen fällt schwer

 

- alltäglicher Stress fordert alle deine Reserven

 

- Du denkst übermäßig viel über Konflikte nach (es nimmt zuviel Raum ein)

 

- Du erlebst heftige Gefühlsstürme, die du kaum bändigen kannst

 

oder

 

- Du spürst nur noch wenige oder flache Emotionen, Dein Körper ist „taub“

 

- Das Gefühl von nicht gewollt sein oder Angst vor dem Verlassen werden ist unterschwellig immer da oder bestimmt all deine Beziehungen (Du gehst in Überanpassung, machst es allen Recht)

 

- Kompensationsstrategien bestimmen deinen Alltag

 

(Du musst immer etwas tun, managen und/oder schiebst alles auf, machst nichts zu Ende)  

 

Dann kann körperorientierte Arbeit einen Weg für dich eröffnen.

 

Die Empfindungen, die Traumata in uns auslösen können, sind oft extrem überwältigend und kaum allein zu halten.

 

Der Körper ist damit beschäftigt eine große Menge an Energie zu halten und ist mit dieser Aufgabe überfordert, da sich diese Gefühle nicht mit Arbeit und Bemühen erlösen lassen. Ursprünglich ist unser System für die Regulation von Zuständen ausgelegt.

Trauma-Energie, die ungebunden ist, kann durch flexible Mechanismen im Körper, die in Bewegung umgesetzt werden, heilen. Die unerlösten Themen machen sich besonders am Nervensystem und Körper bemerkbar, aber auch an unserer Sicht auf die Welt – die Wahrnehmungsbrille, durch die wir schauen, bestimmt unser Handeln, unser Empfinden und unsere Reaktionen. Die Glaubensprägung die dadurch entsteht lautet: „Die Welt ist gefährlich“ führt dazu, dass wir das „Gefährliche“ im Leben sehen und bestätigt bekommen.

 

Alle unsere emotionalen Erfahrungen, die nicht integriert sind, zeigen sich häufig über den Körper: Die Geschichte wird über Körpersymptome erzählt. Eine mögliche Reaktion des Körpers ist das "nicht mehr fühlen können" – eine Taubheit die den ganzen Körper erfassen kann. Ein Automatikmodus, der uns „blind“ durch das Leben gehen lässt – als reine Überlebensstrategie. „Du kannst dich nicht fühlen“ ist dann der Schutz vor einem Zuviel.

 

 

Bewegung und Flexibilität können einen Schlüssel darstellen, um Trauma zu integrieren.

 

Hier setzt die körperorientierte Coaching-Arbeit an.

 

Mein Grundsatz in der Begleitung lautet: „Arbeiten mit dem was ist“.

 

Wir arbeiten mit den Bewegungen, die dein Körper unbewusst tut, um dein System zu regulieren. Ich bekomme diese feinen Ausdrücke und die Sprache des Körpers mit und beziehe sie im nächsten Schritt mit ein. Auch falls Du nicht genau fühlen kannst, was in deinem Körper passiert, ist es möglich mit statt gegen den Körper zu arbeiten. Während wir miteinander sprechen, arbeiten wir mit dem was sich im gegenwärtigen Moment zeigt. Das heißt, ich bekomme zunächst mit, wie Du dich orientierst und wir laden die Orientierung dann gezielt ein. Als zweiten Schritt spiegele ich dir deine unbewussten Regungen und wir verlangsamen diese. Dadurch kann das Nervensystem diese Empfindungen regulieren und Du sammelst Wissen über Dich und dein unbewusstes Verhalten. Durch die Bewusstwerdung dieser Verhaltensweisen werden diese Informationen zu deinem persönlichen Werkzeug. Diese von Innen kommenden Handwerkszeuge in Form von angeleiteter Bewegung führen dich Stück für Stück in deine Handlungsfähigkeit zurück: sie lösen die Trauma-Energie und verbinden Körper-Geist und Seele zurück in die ganzheitliche Verbindung.

 

Dein Nervensystem wird entladen, alte Erfahrungen können integriert werden – es wird Raum frei und es kann sich wieder etwas in dir bewegen. Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit mit Grenzen, Autonomie und Nähe-Erfahrungen zu üben – damit Du deine Ur-eigene Präsenz  erlangen, ausbauen und nutzen kannst.

 

Mit der bewussten Regulierung des Nervensystems werden die Überlebensmuster weniger stark ausgeprägt und die damit zusammenhängenden Emotionen können sich integrieren. Zusätzlich helfen Orientierungsübungen im gegenwärtigen Moment geerdet zu sein und zu bleiben.

 

Erfahre was für DICH möglich werden kann, wenn Du die Reaktionen deinen Körpers verstehst!

Melde Dich gerne für dein eigenes, persönliches Coaching deiner Körpersprache bei dir.